Der Pfau und Jungs im Saloon
Sommerliche Temperaturen, zwei interessante Lesende und das Trio Dreiklang lockten am 03. August 2022 gut 120 Zuhörerinnen und Zuhörer auf den Pfrondorfer Dorfplatz. Zusammen mit dem Schwäbischen Tagblatt hatte Das NETZ wieder zur Gute Nacht Geschichte eingeladen.
Wie bei den vorhergegangenen Festen in Pfrondorf freuten sich die Besucher nach den langen Monaten mit Beschränkungen auf einen entspannten Abend. Und diesen erhielten sie von Beginn an. Bestens gelaunt eröffneten die Drei Frauen und ihr Mann am Klavier mit zwei Liedern.
Dann folgte die traurige Nachricht, dass Lena Dieterle erkrankungsbedingt kurzfristig absagen musste. Doch Joachim Preiss hatte sich bereit erklärt, beide Lesungen zu übernehmen, was mit Beifall quittiert wurde.
Seinen Vortrag begann er mit der heiteren Verwicklungsgeschichte um einen Pfau, dessen Leben wegen seiner Affinität zu blau lackierten Autos abrupt endete. Wie eine Investmentbankerin mit ihrem Team auf die mutmaßliche Pfau Attacke ihres Setters auf dem Landgut reagierte und wie der beauftragte David mit der Köchin Hellen eine unerwartete Lösung fand, führte zum Schmunzeln bei den aufmerksamen Zuhörern. (Isabel Bogdan: Der Pfau).
Gestärkt mit kühlen Getränken konnte sich das Publikum auf den zweiten Gesangsblock von DREIKLANG freuen. Neben dem Goldfisch kam auch Paula, die Neufundländerhündin von Irene Jantzen, zu ihrem Einsatz. Birgit Vona und Renate Hallmayer mahnten dann doch etwas weniger überschießende Hundeliebe an, was in der abschließenden Strophe prompt umgesetzt wurde.
Was macht man in einem Saloon, wenn dieser zwei saubere Jungs sucht? Aus dem Roman von Sebastian Barry „Tage ohne Ende“ las Joachim Preiss das erste Kapitel. Wieder gefielen seine klare Sprache, seine Betonungen und Tempi Wechsel. Dazu bot die Geschichte auch allerhand Entwicklungen, denn sich in Frauenkleidern als Tänzerinnen für die in einsamer Gegend lebenden Bergmänner zur Verfügung zu stellen, ergab für die beiden jugendlichen Freunde zahlreiche Überraschungen.
Den Schlussakkord durfte das Musikkabarett für Schwoba und Neig ‘schmeckte einleiten. Den Queen Block führte die Killer Queen, eine rasante schwäbische Autofahrerin an, bevor bei der Bohemian Rhapsody uf schwäbisch Diskobrille und Gitarrensoli aufleuchten durften. Die Zugabe „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“, von Bert Klein am Klavier samtig begleitet, ließ alle Vorzüge des langjährig vertrauten Ehemanns am Abend aufscheinen.
Bei immer noch lauen Temperaturen klang dieser Abend mit langem Applaus aus und bestätigte Das NETZ, auch im nächsten Jahr den Dorfplatz wieder mit Leben zu füllen. Sehr gefreut hat sich Das NETZ über die Großzügigkeit der Anwesenden: mit 407 Euro war der Sammelhut prall gefüllt - Danke.