Vortrag Paul Westrich: Von Baumeistern, Blumenschläfern und Pollensammlern
Eine Reise in die faszinierende Welt der Wildbienen unternahm Dr. Paul Westrich mit über sechzig Besuchern am 25. März 2022 in der Evangelischen Kirche Pfrondorf. Eingeladen hatten der „Grüne Gockel“ der evangelischen Kirchengemeinde Pfrondorf und Das NETZ.
Mit brillanten Farbfotos und beeindruckenden Filmsequenzen präsentierte Dr. Paul Westrich, Wildbienenexperte und Buchautor, die faszinierende Vielfalt der Lebensweisen unserer Wildbienen. Diese bilden unter den in Deutschland heimischen 570 Bienenarten die größte Gruppe, die Honigbienen umfassen nur 13 Arten. Die meisten Bienen bilden keine Staaten, sondern leben als Einzelbienen, erfuhren die Besucher, und 75 % der nestbauenden Bienen nisten im Erdboden.
Damit Bienen leben und überleben können, benötigen sie Lebensräume, in denen Nistplatz, Baumaterial sowie Nahrungs- und Futterraum nahe beieinander liegen.
Als unverzichtbare Bestäuber unserer Wild- und Nutzpflanzen sind zahlreiche Bienenarten auf spezifische Nahrungspflanzen angewiesen, um Nektar und Pollen für den Nachwuchs zu sammeln. Blühende Pflanzen müssen nicht immer geeignet sein. Sofern diese aus Südamerika oder Südafrika stammen, erfreuen sie unseren Anblick, können von den Bienen aber nicht genutzt werden.
Neben den einzigartigen Einblicken mit Bildern und Videoclips gab Paul Westrich auch praxisnahe Empfehlungen für den Schutz dieser vielfach bedrohten Arten. Den Begriff von Bienenhotels findet er unpassend, da die Bienen nicht nur kurzfristig Nistplätze benötigen. Von der Eiablage auf Pollen- und Nektargemisch vergeht in der Regel ein Jahr bis zum Schlüpfen. Er spricht daher von Nisthilfen, die man zur Verfügung stellen kann.
Zahlreiche Hinweise zum Nisthilfenbau und zu bienenfreundlichen Pflanzen sind auf der Homepage https://www.wildbienen.info/ zu finden.
Paul Westrich beeindruckte mit seinem fundierten Wissen und lebendigem Vortragsstil, er beantwortete nach der Präsentation noch alle Fragen der Zuhörer. Diese dankten mit anhaltendem Applaus. Und füllten großzügig die Spendenkörbe mit 360 €, die der Ukrainehilfe des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (DIFÄM) übergeben wurden.
Eine besondere Anerkennung seiner Arbeit erhält Dr. Paul Westrich am 30. April 2022, wenn ihm Ministerpräsident Kretschmann den Verdienstorden des Landes Baden – Württemberg verleiht.